Gemeinschaft, Familie und die vielen Schritte in die Sozialisierung

 

Mein Sohn ist soeben in den Bus gestiegen und fährt für eine Woche auf Skikurs.
Für mich als Gewohnheitstier und Mami mit dem Zweitnamen: „die gerne alles unter Kontrolle hat“ , ist dies immer ein komisches Gefühl. Fehlt doch jeder Teil der Familie, und der Alltag hat somit mit ziemlichen Löchern zu kämpfen.
Trotzdem freue ich mich!
Ich hoffe er hat so richtig viel Spaß, genießt die Gemeinschaft und hat wunderbare Begegnungen, die sich vielleicht sogar in Freundschaften für ein ganzes Leben entwickeln.
Die Sozialisierung wird somit wieder ein Stück erweitert und ausgebaut. Diese beginnt ja bekanntlich sowieso schon als Kleinkind, indem sich der Sprössling zuerst in der Gemeinschaft der Familie, später Kindergarten, Schule und so weiter einfindet und sich somit sozialisiert.
Nun im Alter meines Sohnes sind eben die außerfamiliären Beziehungen, Freundschaften und die Peergroup wichtig, um irgendwann selbständig durch das Leben zu wandeln.
Die Familie tritt dadurch in den Hintergrund.
Natürlich ist dies ein Loslassprozess, der für mich als Mama etwas schmerzhaft ist.
Trotzdem erfüllt es mich mit Stolz, wenn ich ihn so ansehe und einen jungen Mann, der mich bereits mit seiner Körpergröße überragt, vor mir sehe.
Er, mit seinen Eigenheiten und Gewohnheiten, welche eben so typisch sind und einzigartig. Mit seinen Ansichten, welche mich oft überraschen und mir imponieren. Seiner wertfreien Einstellung gegenüber Mitmenschen. Seinen Fähigkeiten und Visionen.
Er ist wunderbar – so wie er ist!
Mah-schön, das ist unser Kind! 🙂

Aber, kann mir irgendjemand folgende Fragen beantworten? Denn ich vermag dies nicht!
Also…bitte:

Wann ist das passiert?
Wo ist die Zeit hingekommen?
Wie konnten die Jahre nur so schnell verfliegen?

Fazit:

Vergangenheit ist die Zeit der „IntensivMamaTage“ an denen man sogar im Klo mit Kinderbegleitung zu rechnen hatte! Oder man im Supermarkt, auf dem Spielplatz, oder sonstigen öffentlichen Plätzen, bei jedem, aus Kindermund (egal ob dieses Geschöpf nun den gleichen Nachnamen trug oder nicht) gerufenem „MAMA“ sofort mit erhöhtem Puls und Einsatzbereitschaft reagierte! Sowie an den Tagen an denen man den Großteil der Zeit am Boden spielend verbrachte, und man sich krampfhaft neue Rollenspiele für Ritter, Wikinger oder sonstige Playmobil Figuren, einfallen lassen musste! Man kein T-Shirt ohne Breiflecken oder sonstigen Spuren besaß! Der Frisör einem nachlief und der Arme irgendwann zwischen Still- oder Schlafzeiten die Schere ansetzen durfte und in Windeseile eine Frisur zaubern musste! Aber auch die Nächte an denen man das kranke, schlaflose Kind bemutterte, pflegte und einem aus diesem Grund, in den Tagen darauf die Augenringe bis zu den Knien hingen!
Ja, dies ist wohl vorbei!

So gesehen hat nun dieses „Zeitalter“ auch seine Vorteile und eine neue Qualität!
Ich werde alle gemeinsamen Familienstunden in Zukunft noch intensiver genießen, voll und ganz mit jeder meiner körperlichen Faser inhalieren, aufsaugen und tief in mir bunkern!
Der Zeit noch mehr Aufmerksamkeit, Beachtung sowie Wertschätzung schenken!
Dieses Familienleben LEBEN und die gemeinsamen Momente ZELEBRIEREN…dies ist mein persönlicher Neujahrsvorsatz! 🙂

 

Weitere Geschichten in meinem Buch: „Mann, bist du gut, Frau!“…erhältlich um € 19,90 unter: marlies@herbsthofer.com…wird sofort und frei Haus zugestellt…:-)

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