Zurück auf die Bäume?

Manchmal habe ich das Gefühl wir entwickeln uns zurück.

Meinungen und Denkweisen kursieren, welche man eher dem Mittelalter, der Steinzeit oder sogar noch einen Tick früher zuordnen könnte.

Wir sind alle aufgeklärt, haben (hoffentlich) eine Schulbildung absolviert und stehen mitten im Leben. Sind zudem selber Menschen und möchten auch so behandelt werden. Dennoch gibt es hier nach wie vor ein Schubladendenken. Hier regiert ein sehr eingefahrenes Bild. Menschen aus fremden Kulturkreisen, vielleicht auch noch mit einer anderen Religion, gehören bei uns zu Randgruppen und werden skeptisch betrachtet. Je nach Hautfarbe und Abstammung gibt es die passenden Vorurteile. Es zählt nicht der Mensch.

Und das in unserem Zeitalter…hmmm, das stimmt mich nachdenklich.

Das Sahnehäubchen auf dieser braunen Brühe, bereitete mir nun ein Beitrag im Kurier.

ACHTUNG, ich habe dies nachrecherchiert – nur falls der Einwand „Lügenpresse“ kommt.

Es gibt genug Material über diesen Vorfall im Netz.

In dem besagten Artikel wurden so manche Organisatoren der Corona-Demos beleuchtet. Unter anderem eine 29-jährige Wiener Neustädterin, die auf so einer Kundgebung eine Regenbogenfahne zerriss und dabei schrie: „Ihr seid kein Teil unserer Gesellschaft!“ Zur Information, diese Flagge steht als Symbol für die Gruppe von Menschen, die nicht der heterosexuellen Norm entsprechen. Also ebenfalls eine Randgruppe.

Ich möchte hier nicht über Demos schreiben – solche gehören zu einer Demokratie. Außerdem will ich ebenfalls nicht in ein Schubladendenken verfallen und alle Leute, die hier auf die Straße gehen in diese Ecke zu stellen. Nein, denn das wäre ebenfalls intolerant und nicht fair. Denn ich glaube die Beweggründe sind hier zu vielfältig, um sie einer politischen Richtung zuzuordnen.

Dennoch erscheint es mir wichtig, dass die Menschen wissen, welcher Grind sich da herumtreibt und auf widerliche Art und Weise Hetze betreibt. Welches Gedankengut man hier verbreiten möchte, um im Taumel der „Gemeinsamkeit“ unter die Leute zu bringen.

Für mich ist das absolut gruselig und erzeugt in mir Brechreiz.

Eine junge Frau welche in so alten, verkrusteten Strukturen denkt – was ist da passiert?

Pauschalverurteilungen, Hass, Wut und Intoleranz – woher kommt so etwas?

Sollten wir heutzutage nicht schon weiter sein, dazu menschlicher sowie aufgeschlossener agieren?

Ehrlich gesagt haben mich diese Tendenzen schon immer irritiert.

Als solche Strömungen vor Jahren wieder ans Tageslicht gelangten und diese sogar europaweit in die Politik einzogen, machte mich das zutiefst betroffen.

Ich wuchs in einem Elternhaus auf, in dem solche intolerante Schattierungen keinen Platz hatten – und dafür bin ich dankbar.

Deswegen macht mir diese Haltung Kopfzerbrechen angesichts der Entwicklung rund um uns.

Ich bin meist zuversichtlich und setze voll und ganz auf die Jugend, denn da habe ich das Gefühl, dass hier mehr Toleranz herrscht. Jedenfalls bei diesen jungen Menschen mit denen ich Kontakt habe.

Allerdings zähle ich diese besagte Wiener Neustädterin auch eher zur Jugend.

Das macht mich ebenso nachdenklich.

Dass nämlich ältere Mitmenschen oft noch immer in so einem Gedankengut verhaftet sind, ist mir schon seit jungen Jahren bekannt. Diese waren in allen möglichen Positionen anzufinden, jedoch stirbt diese Generation langsam aus. Die Menschen, welche noch aktiv für diese Verblendung kämpften und nichts daraus lernten sind also begrenzt.

Doch wie schlich sich dieser schlotzige Lurch in die Gehirne junger Menschen?

Sollte man nicht gerade in diesem Altersabschnitt noch weltoffen sein?

Anscheinend dürfte das nicht für alle gelten.

Jedenfalls nicht für diese junge Zahnarzthelferin.

Ups, gab es da nicht noch einen aus dieser Branche der uns weismachen wollte, er stehe hinter dem „kleinen Mann“? Der polternd in die Politik einzog und dann als Egomane mit Augenmerk auf die eigene Geldbörse enttarnt wurde?

Aber das wäre jetzt wirklich intolerant dies auf den Berufsstand zu übertragen.

Denn da gibt es genug sympathische, menschliche und soziale Wesen, die hier gute Arbeit leisten.

Die beiden oben erwähnten Exemplare dürften einfach komische Ausnahmeerscheinungen darstellen.

Ich habe diese Thematik in meinen Blogs schon mehrmals angeschnitten, und werde dies auch weiterhin machen.

Ich möchte für Minderheiten und Exoten eintreten, bis ich endgültig und für immer verstumme.

Anders kann ich nicht – das ist mir wichtig.

Manche werden sich jetzt fragen was daran positiv und zukunftsweisend sein soll, so wie ich es in den letzten Beiträgen erwähnte?

Wenn ich nur eine Leserin oder einen Leser zum Nachdenken anregen konnte und diese aufgrund meiner Zeilen überlegen hinter wem sie her hoppeln – das wäre positiv.

Rechtes Gedankengut und radikale Einstellung haben bei mir keine Chance – das wird so bleiben!

Kritik und Meinungsfreiheit enden bei Gewalt und Diskriminierung, auch bei verbaler.

Ich finde für die Zukunft ist dies extrem wichtig, denn ansonsten heißt es wirklich: Zurück auf die Bäume!

 

 

 

 

 

 

 

 

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