…und ewig beschäftigt mich das Schulsystem…

 

Mir ist in den letzten Tagen dieser Link auf Facebook untergekommen, und ich muss sagen der kurze Ausschnitt einer Rede von Jack Ma hat mich sehr beschäftigt und bewegt.
Dieser Mann ist ein chinesischer Unternehmer und Gründer der Alibaba Group (ein erfolgreiches Internet-Unternehmen).

Ich möchte nicht auf die wirtschaftliche Ebene eingehen, denn das ist nicht meine Welt, da gibt es sicher Profis die über Maschinen, Technik und Zukunft viel besser informiert sind, als ich.

Bei mir hat der menschliche Aspekt in dieser Botschaft, etwas zum Schwingen gebracht.
Und schwups, bin ich wieder im Themenbereich Schule, Bildung und Kinder gelandet.
Diese Problematik habe ich in den letzten Jahren so intensiv durchgekaut und miterlebt, dass ich eigentlich vermutet habe: Nun ist Schluß!
Doch anscheinend bin ich für diesen Virus, als Mama mit einem ausgeprägten pädagogischen Vorleben, sehr empfänglich.

Jack Ma sagt:
Wenn wir das Lehren und Unterrichten nicht umstellen, dann haben wir in 30 Jahren große Probleme. Die Dinge die wir unseren Kindern beibringen stammen aus den letzten 200 Jahren. Lehrer müssen aufhören lediglich Wissen zu vermitteln. Kinder sollten etwas Einzigartiges lernen, dann können Maschinen sie nicht einholen.
Diese Dinge sollten wir unseren Kindern beibringen: Werte, Überzeugung, unabhängiges Denken, Teamwork, Mitgefühl sowie Sport, Musik, Malerei, Kunst.
Alles was wir lehren, muss sich von Maschinen unterscheiden.

Ja,Ja und Ja!
Das gefällt mir!
So, sollten unsere Kinder gelehrt werden.
Soziale Kompetenzen und Kreativität gepaart mit Wissensvermittlung – dies kann keine Maschine ersetzen.
Das macht uns Menschen aus!

Sagen uns Hirnforscher und Wissenschaftler nicht ähnliche Dinge schon seit Jahren?
Wäre es nicht erstrebenswert für die Menschheit, die Fähigkeiten und Begabungen ihrer Kinder zu erkennen, um die bereitstehenden, offenen Gehirn-Synapsen bestmöglich zu befüllen?
Sollten Kinder nicht nur mit Wissen, sondern auch mit emotionaler Intelligenz ausgestattet werden? Mitgefühl, Teamwork, Werte sind doch zutiefst menschliche Anlagen, die ein Leben erst erfüllend machen. Kunst und Kreativität verleiht Ausdruck und Persönlichkeit. All das haben wir den Maschinen voraus!

Und wieder hänge ich an den Fragen…WARUM werden diese Inputs vom Bildungssystem so beharrlich ignoriert? Individualität und das Erkennen von Talenten wird nach wie vor stiefmütterlich behandelt. Bei mir herrscht der Eindruck, die einzige Herausforderung besteht zurzeit darin alle Schüler über einen Kamm zu scheren und für eine „Massenmittelmässigkeit“ auszubilden. Glücklich kann man sich schätzen wenn Kinder auf engagierte Lehrer treffen, die es verstehen ihre Interessen zu wecken, sowie soziale Werte zu vermitteln.
Kreative Fächer werden eher eingespart als ausgebaut. Schlecht für Schüler, wenn sie nicht die Möglichkeit haben, diese wenigstens als Freifächer zu belegen.

Wobei ich aber unbedingt festhalten möchte, dass für mich Wissensvermittlung ebenfalls existenziell ist! Schulen die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Kindern zu vermitteln wie man am besten, zu harmonischen Klängen seinen Namen tanzt und dabei das Werkzeug Schrift vernachlässigen, sind leider auch nicht die weltrettende Erfindung!

Mir blutet das Herz bei diesen brachliegenden Potenzialen, die leider nicht erkannt werden und abstumpfen im Einheitsbrei!

Geniale Köpfe braucht diese Welt! 🙂

 

Mehr über Schule, Erziehung und Kinder in meinem Buch: „Mann, bist du gut, Frau!“ – zu bestellen unter: marlies@herbsthofer.com

2 Gedanken zu „…und ewig beschäftigt mich das Schulsystem…

  1. Schöner Beitrag! Ich beschäftige mich ja auch immer mal wieder mit unserem Schulsystem. Zwar wahrscheinlich aus anderen Gründen als du (mich interessiert eher, wie es mit den Digitalen Medien an unseren Schulen aussieht), aber dabei stosse ich auch immer wieder auf diesen Einheitsbrei. Gerade wenn man sich die Modelle aus den skandinavischen Ländern ansieht, kommt mir unser System doch recht eingestaubt vor.
    Mein Großer kommt dieses Jahr in die Schule, wurde ein Jahr zurückgestellt. Und schon bevor die Schule losgeht, merkt man, wie versucht wird, alle Kinder in eine Schablone zu pressen. Er ist ein sehr kreativer Bub, mit einem tollen räumlichen Vorstellungsvermögen. Hoffentlich verdirbt ihm das keiner.
    LG, Tina

    1. Danke, freut mich! Ja, das mit der Schule ist ein ziemlich umfangreiches Thema… Ich bin froh dass meine Kinder nun schon einen Großteil hinter sich gebracht haben und beide in einer passenden Schule gelandet sind! Ich halte dir und deinem Großen die Daumen!!! Möge er auf engagierte, motivierte Pädagogen treffen, die ihn erkennen und sein Interesse wecken! Alles Liebe für diese Zeit 🙂

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