Das Pubertier – es lebt!

In den letzten Jahren hat sich das „Pubertier“ bei uns im Haus niedergelassen. 

Dabei handelt es sich um ein lästiges Wesen, welches sich vorwiegend in den Köpfen von Teenagern einnistet und allerlei Unfug anrichtet. Angeblich soll es aber auch schon Menschen um das 40. Lebensjahrzehnt erwischt haben. Man munkelt, dass es dann bei diesen Erwachsenen zu einer massiven Bewusstseinsveränderung gekommen sei. 

Dies dürfte aber eher die Ausnahme sein! 

In der Regel versucht dieses Biest die Festplatte der Jugendlichen zu knacken und den hilflosen Kindern komische Flausen in die Köpfe zu pflanzen.

Plötzlich war unser Großer davon überzeugt, dass seine Eltern einfach total nervig sind und dazu auch noch sehr peinlich. Vor allem die Erkenntnis, dass seine Mama sowieso an allen kleinen und großen Katastrophen rund um den Erdball verantwortlich sei, dürfte dieses Untier ihm zugeflüstert haben. 

Nach und nach hat es Besitz von unserem großen Kind ergriffen.

Aber nun die Überraschung – das Gröbste dürften wir überstanden haben. Das Tier hat etwas an Einfluss eingebüßt  – zum größten Teil zumindest. 

Wir Eltern erleben unser Dasein wieder komplett neu. 

Verblüfft stellen wir fest, dass wir nun sogar oft witzig für unseren Sohn erscheinen. Schütteln wir nun unsere „Jokes“ aus den Ärmeln, lacht er und empfindet uns nicht immer nur grenzenlos peinlich. 

Tolle Erfahrung! 

Ich dachte nämlich schon die Einweisung für ein Straflager blamabler, schwer erziehbarer Eltern, würde bald in unserem Briefkasten landen. 

Aber siehe da – nix ist passiert und unser Kind sucht nun wieder öfter unsere Gesellschaft.

Das hört sich doch gut an – nicht wahr? 

Doch leider stellen wir nun bestürzt fest, dieses Vieh hat sich nicht gänzlich verabschiedet, sondern ist nur um ein Zimmer weiter gezogen.

Nun versucht es nämlich hartnäckig unser jüngeres Kind auf seine Seite zu ziehen. 

Und wieder macht es dies sehr geschickt.

Wie wir schon wissen, gehört dieses Untier der Gattung Höhlenbewohner an. 

Sehr ausgefeilt, denn somit hat es viel Gelegenheit an solche Kinder, die ja bekanntlich gerne in ihrer Höhle zurückgezogen leben, heranzukommen. 

Selbst der mitunter strenge Geruch, der manchmal in ungelüfteten Zimmerhöhlen entsteht, kann dieses Ungetüm nicht abhalten. 

Nein, ich vermute erst in diesem Umfeld läuft es zur Höchstform auf. 

Bald wird das Hirn mit verschiedenen coolen „Pubertiernachrichten“ verseucht sein und wir Eltern einfach nur schrecklich altmodisch und unwissend „ablosen“.

Ja, da müssen wir wohl oder übel wieder durch.

Und mit der Zeit wird alles wieder gut! 

Das wissen wir nun nicht nur aus unzähligen Büchern und Vorträgen, sondern auch aus eigener Erfahrung.

Die Kunst besteht anscheinend darin, den goldenen Mittelweg zwischen Freiheit geben und Grenzen setzen zu finden.

Und das WICHTIGSTE:  

Niemals den Kontakt verlieren! 

Sowie die Beziehung zu den wertvollsten Menschen in unserem Leben nie aufgeben! 

Immer für sie da sein und dabei ein offenes Ohr haben – wenn auch die Kids felsenfest davon überzeugt sind allwissend zu sein…;-) 

Mehr „Alltagswahnsinnsgeschichten“ in meinem Buch: „Mann, bist du gut, Frau!“ 

Bestellen unter: marlies@herbsthofer.com (frei Haus) 🙂

2 Gedanken zu „Das Pubertier – es lebt!

  1. OH!!!!!! Wie wahr!!!!!
    Toll, das ganze leidige Treiben auch einmal mit Humor zu nehmen 😉
    Sämtlliche Szenarien spielten und spielen sich in der selben Weise auch in unserem turbulenten Zuhause ab … und zwischen „… am besten an den Baum binden“ und „… okay, … manchmal doch (v)erträglich ;)“ sind BINDUNG und KONTAKT halten tatsächlich die wichtigsten Immunisierungsversuche um diesem Ungetüm als Eltern gegenüberzutreten 🙂
    Toller Beitrag, Mah-lies!!!!!!
    … beginne, dank dir, den Tag mit einem mitfühlenenden Grinsen 😉 😉 😉

    1. Danke, für das liebe Feedback :-)!!!! Das Gute ist – wir sitzen alle im gleichen Boot und müssen diese Zeit irgendwie umschiffen…und mit a bisserl Humor geht alles besser…;-)! Liebe Grüße 🙂

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