Spießbürger-Tamtam im Gartenidyll

 Vor einigen Tagen läuft mir eine alte Bekannte, die ich durch ihren Umzug in eine andere Gegend, etwas aus den Augen verloren habe, über den Weg. 

Sie erzählte mir von ihrem neuen Häuschen inklusive schnuckeligen, kleinen Garten, in dem sie mit ihrem Lebensgefährten nun wohnt. 

Also im Großen und Ganzen alles Friede, Freude, Eierkuchen – wären da nicht auf der einen Grundstücksgrenze diese etwas speziellen Nachbarn.

Ein älteres Ehepaar mit perfekt gepflegtem Garten in dem sich kein Unkraut verirrt – auch nicht versehentlich. 

Dafür wird täglich gesorgt! 

Keine wuchernden Ungetüme sondern nur kontrollierte, zurechtgestutzte und farblich perfekt arrangierte Pflanzen zieren deren Garten. 

Leider ist meine Bekannte eher eine Naturfreundin und legt auf Perfektion mittels Nagelschere anstatt Gartenschere nicht soviel wert. 

Dadurch kommt es eben manchmal zu einigen Konflikten mit der Nachbarschaft. 

Treulose Blätter ihrer alten Bäume, die sich im Herbst, eventuell noch verstärkt vom unkontrollierbaren Wind, in die nachbarliche „Augenweide“ einnisten führen da zu massiven Problemen. Weiterer Knackpunkt sind die Enkelkinder, die bei Besuchen öfters im Garten spielen und da manchmal auch Laute von sich geben, die in dieser Idylle anscheinend nicht erwünscht sind. 

Das Grundstück, dieser eher pedantisch veranlagten Menschen, ist vorsorglich gut umzäunt und mit verschiedenen Schildern bestückt. 

Eines zum Beispiel weist darauf hin, dass die Einfahrt Privatgrund sei und nicht benutzt werden darf. 

Naja eigentlich ist es eh nur ein „Einfährtchen“ denn hinter dem Gehsteig befindet sich relativ rasch der begrenzende Zaun. 

Trotzdem kann es vorkommen, dass Autos beim Versuch einem entgegenkommenden Fahrzeuges auszuweichen, etwas zu weit in die herrschaftliche Einfahrt eindringen. 

Manchmal kann es sogar passieren, dass von Unwissenden, dieses Asphaltstück gar zum Wenden missbraucht wird. Dies kommt dann natürlich einer mittleren Katastrophe gleich und muss lautstark diskutiert werden.

 

Mitten in ihren Erzählungen haben wir uns dann kurz angeschaut und gemeinsam laut losgebrüllt.

Obwohl es für meine liebe Bekannte nicht immer einfach ist, muss man doch zugeben, dass diese Probleme lächerlich sind.

 

Mögen solche Menschen nie größeren Problemen in ihrem Leben gegenüber stehen!  

 

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2 Gedanken zu „Spießbürger-Tamtam im Gartenidyll

  1. oha… zurechtgestutze natur und mit kunstdünger bewaffnete wesen simd mir eine suspekte spezies immer schon gewesen.
    nun, es muss mir ja nicht gefallen.
    doch andersrum wünsch ich mir das dann auch… nun da isf eindeutig noch potential! das scheint mir wird ja lieber gern mit allem möglichem tamtam im keim erstickt.
    auf das natürliche und blühende leben. eben…

    1. Danke 🙏 für deine Worte, liebe Ellen! Ja, wie ich immer sage: „a bisserl über den eigenen Tellerrand schauen“ kann da schon helfen 😉! Immer auf das eigene Recht zu pochen und dabei nur bis zur Grundstücksgrenze zu denken ist nicht besonders förderlich für ein friedliches Zusammenleben! 🌞 Aber das muss jeder selbst entscheiden….🤔

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