PlastikHorrorTrip

 

Beim Durchblättern einer Kochzeitschrift, eines größeren Lebensmittelkonzerns, stoße ich doch tatsächlich auf Avocados, die in Plastik eigeschweißt sind.
Mit der wirklich einleuchtenden Begründung – im praktischem Doppelpack mit optimalem Reifegrad.
Das einzig Positive an diesem Produkt ist, dass es wenigstens biologisch ist.
Aber ich frage mich trotzdem: „Was soll das?“
Allein schon aus Sicht der Ökobilanz, ist die Avocado ein Produkt, das man in Maßen kaufen sollte.
Auch wenn diese Frucht immer wieder durch ihren gesunden Fettgehalt und den zahlreichen Vitaminen zum „Superfood“ hochstilisiert wird.
Ja, sie schmeckt wirklich gut und ich kaufe sie auch ab und zu.
Aber muss dieses Ding dann auch noch in Plastik verpackt werden?
Dazu noch im Doppelpack?
Was, wenn ich eventuell nur eine Frucht möchte?
Wann hört dieser Plastikwahn endlich auf?
Sind die Bilder von unseren verschmutzten Meeren nicht Grund genug, endlich den Schalter umzulegen?
Aber nein, alles wird frisch und fröhlich mit dem heiligen Alleskönner Plastik umwickelt.
Selbst die Gurke tritt meist nur mehr mit schön glänzender Plastikhülle im Gemüseregal auf.
Und dem Einfallsreichtum sind anscheinend keine Grenzen gesetzt.
Ich werde in Zukunft wieder mit kritischerem Auge durch den Supermarkt fegen und auf gewisse Produkte einfach verzichten.
Die Gurken in meinem Hochbeet liegen schließlich auch nackig herum und brauchen kein Plastikkostüm.

Mah-lies – PlastikHorrorTrip:
Nachdem unser Planet von seinen schlauen, ein bisschen zu gierigen Bewohnern ausgebeutet und zerstört wurde, sodass kein Leben mehr auf dieser einstigen wunderbaren Erde herrscht, landen nach vielen, vielen Jahren außergewöhnliche Gestalten, aus fernen Galaxien hier auf dieser Welt.
Sie erforschen und erkunden unsere ehemalige Heimat.
Da kommen schon komische Dinge zum Vorschein.
Unzerstörbare Möbel und Plastikutensilien in allen Größen, Farben und Formen.
Plastikgerümpel wohin man schaut!
Anhand unverwüstlicher Barbiepuppen sehen diese klugen grünen Männchen sofort, welche optischen Vorzüge diese ehemalige Spezies besaß. Lange Beine und auf Zehenspitzen durch die Welt wandelnd und mit gut ausgestatteten Futtervorräten für die Brut, in doppelter Ausgabe im oberen Drittel des Körpers, gut sichtbar angebracht.
Hochinteressant – aber warum ist diese Spezies dann ausgestorben?
Doch dann werden die in Plastik eingeschweißten Lebensmittel entdeckt und natürlich eingehend untersucht, analysiert und verkostet.
Die Erkenntnis: Der Inhalt wäre ja ganz genüsslich, doch die Hülle etwas fad und ohne Nährwert. Also schließen diese Forscher daraus: „Die ehemaligen Bewohner dürften nie bis zum Inneren vorgedrungen sein, sondern haben sich offensichtlich nur von der Verpackung ernährt.
Ansonsten ist der Überschuss an diesem Material nicht erklärbar….“
Mehr Geschichten über den „ganz normalen Alltagswahnsinn“ gibt es in meinem Buch: „Mann, bist du gut, Frau!“ Erhältlich in ausgesuchten Buchhandlungen oder direkt unter: marlies@herbsthofer.com

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