Klappe zu und Ohren auf!

Nicht nur in der momentanen Ausnahmesituation ist es angebracht, einfach mal die Klappe zu halten. Jetzt ist es an der Zeit zuzuhören und sich dabei in andere Menschen hineinzuversetzen.

Achtsam sein, mit sich und dem Rest der Welt, wäre nun wichtig.

Es ist absolut nicht notwendig, dass wir mit unserer Überzeugung oder mit angeeignetem Halbwissen, aus irgendeinem windigen Bericht, hausieren gehen. 

Verschwörungstheorien sind jetzt ebenso keine guten Ratgeber.

Diese verunsichern und verbreiten oft Unsinn. 

Derzeit müssen wir alle etwas zurückzuschalten. 

Es heißt nun Verständnis für Menschen aufzubringen, denen es gesundheitlich sowieso nicht so gut geht: Empathie anstatt Ellbogentechnik ist die Devise!

Wir dürfen jetzt Einfachheit und ein bisschen Stille in unsere Welt lassen.

Die Gesellschaft neigt immer mehr dazu sich zu empören. 

Dahinter steckt Angst, aber auch ein Stück Egoismus. 

Eine aggressive Haltung mit Rundumschlägen ist die Folge.

Hintergrundwissen wird dabei stark vernachlässigt. 

Jeder verbreitet das, was ihm am besten in den Kram passt.

Hauptsache es wird mal ordentlich die Keule geschwungen. 

Miteinander reden, sich auf sein Gegenüber einzulassen und wirkliches Zuhören sind eine verschwindende Kunst. 

Gerade im virtuellen Bereich ist diese Haltung stark spürbar.

Widersprüchliche Texte werden auf „Teufel komm raus“, ohne Hintergrundrecherche verbreitet. Hurra, das gibt Grund sich mächtig zu empören. Und danach fühlt sich Hinz und Kunz dazu bemüßigt den hauseigenen Senf auch noch dazuzugeben. Das darf dann noch gerne in einem Ton passieren, dass es einem die Haare aufstellt. 

Ob dabei Menschen angegriffen werden, oder respektlos gehandelt wird ist ganz egal. 

Hauptsache das Gebrüll übertönt alles.

Friedliches, freundliches Zusammenleben wird damit eher nicht erreicht.

Soziale Kompetenzen werden sträflich vernachlässigt.

In der derzeitigen Corona-Situation ist dies noch um einige Zacken schärfer. 

Denn hier wird mit der Gesundheit gespielt. Nicht nur mit der eigenen! Ein egoistisches Verhalten gefährdet alle Mitmenschen. Wenn man dann Eltern fragen hört: „Welche Aktivitäten kann ich nun meinem Kind  bieten?“, ist nur mehr Kopfschütteln angebracht. Unsere „Actionverwöhnte-Gesellschaft“ muss einen Gang runterfahren und sich zu Hause beschäftigen – sogar die Kinder. Da dürfen Mama und Papa jetzt mal einfallsreich und kreativ sein. Das Leben besteht nicht nur aus einer Hochschaubahn. 

Wenn man hört, dass sich Leute freuen, noch mit dem letzten Flieger in den ach so „verdienten“ Traumurlaub gekommen zu sein, bevor der Flugverkehr eingestellt wurde, ja, da darf man am Hirnschmalz der Beteiligten zweifeln. Oder die ganz schlauen Mitbürger, die noch bis zur letzten Minute alle Schipisten „genossen“ haben und dabei sozusagen ihre „persönliche Antwort“ auf die Krise hinausposaunt haben. All jene, die solch ein Statement gesetzt haben, verhalten sich wie ein hochpubertärer Jugendlicher, gepaart mit dem Trotzverhalten eines Kleinkindes. Anweisungen sind anscheinend schwer zu befolgen, auch wenn man dabei viele Mitmenschen gefährdet. Traurig, aber wahr!

Die „wir lassen uns nix verbieten“ Mentalität ist reiner Egoismus!

Dieses Verhalten, in Anbetracht der ganzen Situation ist einfach nur armselig, lächerlich und dazu noch fahrlässig. Was ist an: „Daheimbleiben und Versammlungsverbot“ so schwer zu verstehen? Spätestens, wenn es im Bekanntenkreis die ersten positiv getesteten Menschen oder gar Todesfälle gibt, werden vermutlich die Letzten munter. 

Sprechen wir mit den wunderbaren Leuten im Pflegedienst und Gesundheitsbereich, bekommen wir einen ziemlich ernüchternden Eindruck. Diese leisten momentan wirklich Übermenschliches. Das sollte gewürdigt werden, indem wir unser Verhalten ändern. 

Dieser Virus ist eine Chance, endlich wieder Bodenhaftung zu gewinnen.

Auszusteigen aus dem schneller, höher, besser, lauter, weiter – Irrsinn. Denn irgendwann ist der Höhepunkt erreicht und nun anscheinend überschritten. Es gilt sich wieder in Einfachheit zu üben. Die Scheinwelt, die uns ständig vorgegaukelt wird zu verlassen. Das Leben ohne Dauerbespaßung von außen wieder zu erkennen. Wir dürfen uns selbst unterhalten. Die ganze Maschinerie die lustig in der Freizeit auf uns einprasselt, damit nur ja keine Langeweile aufkommt, steht nun still. Nun heißt es Alternativen zu finden und den Fokus auf wesentliche Dinge zu lenken. Plötzlich können wir wieder die Natur genießen, anstatt ein bunt inszeniertes Volks-Ereignis. 

Und trotzdem dürfen wir den Humor nicht verlieren, denn der ist in jeder Lebenssituation wichtig und dieser hat mit der oben gemeinten Bespaßung nichts zu tun. 

Ich wünsche mir so sehr, dass diese Gelegenheit zu einem Umdenken führt. Hinterfragen wir unsere Handlungsweisen, unseren Umgang mit der Natur, unser Reiseverhalten und nicht zuletzt unseren Konsumwahnsinn. Welche Werte sind nun wichtig? Setzen wir doch unsere Prioritätenliste neu! 

Hört einander zu! Helft Euch gegenseitig! Haltet zusammen! Handelt verantwortungsbewusst! Habt Vertrauen! Nehmt Euch etwas zurück! Schenkt Euch ein Lächeln! Passt gut auf Euch und Eure Lieben auf! Verliert nicht Euren Humor! Lasst den Frühling durch die Fenster in Eure Häuser! Hört auf Euer Herz!

Bleibt positiv und seid DANKBAR für die Menschen, die mit ihrer täglichen Arbeit für unsere Gesundheit und zum stillen unserer Grundbedürfnisse im Einsatz sind!

Danke!   

2 Gedanken zu „Klappe zu und Ohren auf!

  1. Du sprichst mir aus dem Herzen!!!!!!

    Danke für diesen Beitrag.

    Ich wünsche Euch eine schöne „alte“ Zeit (gemeinsam kochen, miteinander reden und spielen, im Bett knotzen, viiiiiieeeel lesen, auch mal nur nebeneinander sitzen und leise sein…) und viel Gesundheit!!!

    1. Danke, liebe Michi!
      Ich wünsche Euch ebenfalls alles Liebe und Gute!
      Bleibt gesund und passt gut auf euch auf!
      Danke auch für deine Treue. Schön, dass du immer wieder meine Seite besuchst, das ist echt lieb und beflügelt mich unheimlich!
      Liebe Grüße 🙂

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