Ignoranten-Strudel

„Das gewalttätigste Element der Gesellschaft ist die Ignoranz.“ Emma Goldman

Diesen Spruch habe ich vor kurzem im Netz gefunden und er geistert seitdem in meinem Kopf herum. Mir sind mehrere Situationen eingefallen. Ein paar meiner „gehirnakropatischen“ Verrenkungen möchte ich nun niederschreiben.

 

Als erstes ist mir unsere überaus große Ignoranz gegenüber unserem Planeten eingefallen. Dass es noch immer Menschen gibt, welche die Klimaerwärmung plus Veränderung vehement bestreiten, ist schon etwas verwunderlich. Diese „Augenzutaktik“ wird ja auch von industriehörigen Politikern gerne praktiziert. Angesichts der jährlichen Katastrophen rund um unseren Erdball müsste aber langsam allen ein Licht aufgehen. Die ewigen politischen Lippenbekenntnisse, welche dann natürlich nicht eingehalten werden, hängen mir schon beim Halse raus. Also selber so gut es geht seinen Beitrag leisten. Leider muss man da mit der Ignoranz und dem begleitenden  heißgeliebten Sätzen wie: „Wenn der Nachbar was tut, dann mach ich auch!“ oder „zuerst sollen mal die Chinesen…“ aus der Lebenseinstellung verbannen. Jeder muss Verantwortung übernehmen – es ist höchste Zeit. Ignoranz wird den Planeten für unsere Kinder nicht retten!

Dann sind mir noch die Technikverweigerer eingefallen. Meist Menschen die das 40. Lebensjahr überschritten haben und diese Neuerungen vehement ignorieren. Dies kann in beruflichen sowie organisatorischen Abläufen ziemlich bremsen. Denn dieses Modell möchte, nachdem es eine E-Mail bekommen hat auch noch telefonisch oder wenn geht persönlich darauf aufmerksam gemacht werden. Mit fast stolzem Pochen auf diese coole Verweigerung ist es trotzdem mühsam mit solchen Menschen zusammenzuarbeiten – dieses Verhalten hat schon fast einen gewissen arroganten Touch. Möglicherweise liegt es an der Bequemlichkeit sich so manchen Neuerungen zu stellen.

Oder die Menschen die einem nur zugewandt sind, solange man für ihr Business oder Leben irgendeinen „Brauchbarkeitsfaktor“ hat. Wird der Fokus auf die nächste „Glitzererfolgsebene“ gelegt, werden diese ausgedienten Bekanntschaften einfach ignoriert. Geht ja ganz einfach, das haben wir als Kleinkinder schon gelernt, denn wenn ich die Hände vor das Gesicht halte, sieht mich niemand – also schwups verschwunden. Ist ja auch um einiges lustiger als sich wie ein Erwachsener einer Situation zu stellen. Davonlaufen und wegsehen ist schon sehr praktisch. Blöd ist nur, dass man oft gerade diesen Menschen wieder begegnet und das riesige Loch, welches man sich in diesen Situationen herbeisehnt, um darin zu verschwinden, sich dann doch nicht vor einem auftut.

Alle Veränderungen sind nicht unbedingt positiv und man muss für manche auch bereit sein seine bequeme Einbahnstraße zu verlassen (Blog……..). Trotzdem ist Ignoranz der falsche Ansatz. Natürlich ist es auch anstrengender zuzuhören, empathisch und tolerant zu agieren als einfach wegzuschauen unter dem Motto: „Hauptsache mir geht’s gut!“  – oder noch besser: „nur wenn es mir gut geht, kann es meinen Nächsten auch gut gehen!“. Sehr schöne Floskeln, doch leider oft nur mit dem Fokus auf sich selbst gerichtet, denn manchmal hinterlassen sie im Umfeld gewaltige Spuren. 

Alles Negative ignorieren und sich die Welt schönreden – eine Methode die nicht unbedingt nach sozialer Selbstverantwortung schreit…

Ignoranz als Selbstschutz hat halt auch Grenzen!

 

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