Apulien Teil 3 – mein Reisebericht

Gallipoli, Santa Maria di Leuca, Ostuni und Otranto

Der Ausflug nach Gallipoli wird uns wohl lange in Erinnerung bleiben.

Dieser Ort hat uns verzaubert. 

Da sind wir 4 einer Meinung!

Wahrscheinlich ist so ein Empfinden immer ein Zusammenspiel von vielen Faktoren, die dabei eine Rolle spielen und Menschen beeinflussen. 

Diese Stadt hat uns jedenfalls berührt.

Der Name Gallipoli kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Schöne Stadt“. 

Somit waren die Griechen die Gründer. Jedoch im Laufe der Zeit hatte diese Stadt viele Besatzer, wie dies auch im restlichen Apulien geschah.

Diese Einflüsse verschiedener Kulturen sind überall sichtbar.

Gallipoli hat circa 20.000 Einwohner und liegt an der Westküste des Salentos, am ionischen Meer. Im inneren Stiefelabsatz sozusagen. Sehenswert ist hier die Altstadt. Diese liegt auf einer Insel mit Stadtmauer herum und ist durch eine Brücke zu erreichen. Enge Gassen, kleine Geschäfte, Bars und Restaurants beleben die kleine Innenstadt. 

Wir haben uns zu einer Rundfahrt mit einem Ape durch die Altstadt entschieden. 

Unser Fahrer ein junger, freundlicher und überaus engagierter Einheimischer, erzählte uns überschwänglich, und vor allem mit rasantem Tempo, von den Vorzügen seiner geliebten Heimatstadt. 

Naja, was soll ich jetzt sagen, irgendwie konnte ich nur einen sehr komprimierten Teil seiner Erzählungen aufnehmen und verstehen. 

Dies zeigte mir wieder schonungslos, ich muss fleißiger an meinem Italienisch arbeiten. 

Allerdings haben wir auch ohne erstklassiger Sprachkenntnisse mitbekommen, dass die Kirchendichte in dieser Altstadt sehr hoch ist. Man hat das Gefühl, jedes zweite Gebäude sei eine Kirche. Hier hat der Katholizismus noch einen ziemlich hohen Stellenwert. Wie man dies auch aus anderen Regionen Süditaliens kennt. Überall entdeckt man Bilder von Heiligen und Rosenkränze sind allgegenwärtig. In vielen Nischen steht eine Statue, welche zusätzlich mit bunten Lämpchen verziert ist. 

Übrigens, unser schnellsprechender Fahrer hatte sein Fahrzeug ebenfalls reichlich mit Devotionalien geschmückt. Bei jeder Kirche hat er euphorisch sein Wissen preisgegeben. 

Sogar das seit Generationen bevorzugte Gotteshaus seiner Familie haben wir kennengelernt.

 

Zusätzlich habe ich aus seinem hervorsprudelnden Italienisch verstanden, dass wirklich alles in dieser Stadt einzigartig und sowieso das Schönste landesweit sei –  wenn nicht sogar weltweit. 😉 

Egal ob es sich um kirchliche Bauwerke handelte, alte Olivenmühlen oder den Strand mit dem „überaus“ kristallklarem Wasser – ALLES ist hier einzigartig.  

Die Fahrt war wirklich genial. 

Oft waren die Gässchen so eng, dass die Wäscheständer kurzfristig aus dem Weg geräumt werden mussten. Einmal bestand die Gefahr einer älteren Einwohnerin, die gerade gemütlich vorm Haus saß, über die Zehen zu fahren. Glücklicherweise hat sie ihre Beine dann doch noch etwas zurückgezogen. Süditalien wie aus dem Bilderbuch. Außerdem duftet es nach köstlichem Essen, frisch gewaschener Wäsche die zwischen den Häusern flatterte und Kaffee.

 

In einem Lokal mit Meerblick haben wir auf der Terrasse, zum Abschluss unseres Besuches, hervorragend gespeist und den Ausblick genossen.

 

Dann ging unsere Reise weiter zum südlichsten Zipfel des Stiefelabsatzes: 

Santa Maria di Leuca

Beim Gelände des Leuchtturms hat man eine wunderschöne Aussicht.

 

Es ist schon sehr imposant am südlichsten Teil des Absatzes zu stehen und auf das Meer zu blicken, welches einem zu Füßen liegt.

 

Auf diesem Platz gibt es auch eine Wallfahrtskirche – somit war unsere Kirchentour an diesem Tag noch nicht beendet…

Hier soll der Heilige Petrus an Land gegangen sein.

Von diesem Flecken hat man auch einen hinreißenden Blick auf den malerischen Ferienort und seinen Yachthafen. (siehe Titelbild)

 

Die Fahrt an der Küstenstraße retour zu unserem Ferienhaus war sehr beeindruckend. Hier konnte man viele prächtige Villen sehen, die sich hier an die Steilküste anschmiegen.

 

Ostuni

Ostuni die weiße Stadt thront auf einem Hügel und ist umgeben von Olivenhainen. 

Der Anblick auf die Stadt, bei der Fahrt nach Ostuni, ist wirklich atemberaubend.

 

Faszinierend sind auch die unzähligen Olivenbäume, welche einen links und rechts der Straße begleiten. Mancher dieser schönen, alten, knorrigen Exemplare soll schon mehr als 1000 Jahre auf dem Buckel haben. Hier, wie im gesamten Apulien, haben einige Großgrundbesitzer in der Vergangenheit eine Menge Geld mit Olivenöl gemacht. 

Schöne Gutshöfe, die man „Masseria“ nennt, stammen aus dieser Zeit. 

Meist sind sie versteckt in Olivenhainen zu finden. Einige sind nun zu Hotels und Unterkünften umgebaut. 

Angeblich haben Helen Mirren und Meryl Streep ebenfalls so eine Masseria erworben und genießen die Abgeschiedenheit dieser Bauwerke – ich kann sie gut verstehen…

Aber zurück zu Ostuni. 

Diese Stadt mit den weiß getünchten Häusern, ist zwar einen Besuch wert, allerdings hat sie mich nicht so wirklich fasziniert. Irgendwie hab ich mir bei diesem Anblick im Vorfeld einfach mehr erwartet. Aber natürlich ist dieses Empfinden subjektiv.

Die verwinkelten Gassen laden auf alle Fälle zum Flanieren und Verweilen ein.

 

Otranto

Otranto liegt am östlichsten Zipfel von Apulien gegenüber von Albanien, an der Meerenge „Straße von Otranto“.

Dieser Ort hat einen schönen Stadtbadestrand und einen Hafen mit einer Hafenpromenade. Es gibt zahlreiche, kleine Geschäfte in den engen Gassen. Allerdings war hier deutlich zu spüren, dass wir uns in der Hauptreisezeit befanden. Angeblich sollen hier im Winter 5.500 Einwohner leben und im Sommer über 60.000…

Wäre dieser Ort nicht so überfüllt gewesen, hätten wir wahrscheinlich mehr Zeit in dieser Stadt verbracht.

Fortsetzung folgt!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert