2020 – Boah, was für eine Zahl!

Soeben war ich mit meinem Hund im Wald laufen.

Der Grundgedanke war ehrlich gesagt recht simpel. 

Ich wollte wenigstens einige meiner verdrückten Kekse von der Hüfte in den Wald transportieren, in der Hoffnung sie mögen sich in Luft auflösen und im Universum verpuffen…

Naja, eine optische „Umfang-Verringerung“ kann ich leider noch nicht erkennen. 

Aber egal, irgendwie hat mir die frische Luft trotzdem gut getan und ich bin gedanklich beim bevorstehenden Jahreswechsel hängen geblieben.

Allein die Jahreszahl 2020 beeindruckt mich.

Vor 20 Jahren stand der große, gewaltige Wechsel in ein neues Jahrtausend an. 

In ganz jungen Jahren haben wir berechnet wie alt wir bei diesem grandiosen Ereignis sein werden. 

Wir stellten entsetzt fest, dass wir bei dieser Wende den 30er bereits überschritten hätten und somit zur Riege der „ziemlich alten“ Menschen gehören würden. 

Was soll ich sagen – das ist nun 20 Jahre her…

Übrigens, der Wechsel war für mich dann doch nicht so fulminant wie erwartet, denn ich lag mit einer massiven Magen-Darmgrippe im Bett.

Angesichtes der Vermutung einer Nachbarin, war das aber noch ein sehr kleines „Übel“. 

Denn sie war felsenfest davon überzeugt, dass zu diesem besonderen Jahreswechsel der Weltuntergang vor der Türe stehe. 

Ich weiß nicht, ob ihre damals eingelagerten Nahrungsmittel schon aufgebraucht sind…

Dennoch, dieses vorausgesagte Armageddon ist uns glücklicherweise erspart geblieben.

Und inzwischen sind schon wieder zwei Jahrzehnte vergangen.

Einiges hat sich verändert! 

Neue technische Errungenschaften haben sich in unser Leben eingenistet, manche sind kaum mehr wegzudenken, andere würde man gerne verbannen. 

Die Welt ist noch schnelllebiger geworden. 

Die Gesellschaft hat sich verändert. 

Vieles wird einfach nur in schwarz oder weiß wahrgenommen, die Zwischentöne sieht man nicht. 

Der Konsumwahn kann sich kaum noch steigern. Alles muss für jeden käuflich zu erwerben sein – ohne Rücksicht auf Verluste. 

Denn die „das steht mir zu“ Gesellschaft „will haben“! 

Egal wie so manches produziert wird, ob dies auf Lasten der Menschen oder der Umwelt geschieht – alles wurscht. 

Jede neue Errungenschaft wird dann noch mittels „social media“ in die große weite Welt gesendet. 

Touristen belagern und zerstören Kulturjuwelen und ganze Städte – der Massentourismus ist ebenfalls kaum mehr zu steigern. 

In den Ozeanen schwimmt mehr Plastik als Fische. 

Die offensichtliche Klimaerwärmung ist deutlich spürbar und wir haben keine anderen Sorgen, als eine 16 Jährige niveaulos zu denunzieren.

Über das Bildungssystem möchte ich gar nicht sprechen, denn da hab ich in den vergangenen Jahren zu viele Worte vergeudet und auf die große Veränderung warten wir nach wie vor…

Hand in Hand mit diesem Desaster, wird der Facharbeitermangel in Zukunft sicherlich noch eklatant steigen.

Dieser Mangel ist eben mit jungen Erwachsenen, welche weder sinnerfassend lesen, noch eine Division lösen können, schwierig aufzufüllen. 

Die Politik ist gefordert. 

Vielleicht ist es auch an der Zeit wieder MENSCHEN mit Visionen an die Spitze zu wählen? 

Anstatt selbstverliebte Machtbesessene, welche sich nur um den Wirtschaftswachstum kümmern und dabei ihre eigene Glitzerfassade aufpolieren.

Ich weiß, diese Gedanken sind weder angenehm, noch passen sie in die Schublade „positiver Jahresrückblick“.

Jedoch sind dies leider auch Fakten, die zu uns und unserer momentanen Situation gehören.

Ich muss mir das auch regelmäßig vor Augen führen und an mir arbeiten.

Es gibt immer Luft nach oben und Verbesserungen, die ich in mein Leben integrieren kann, um einen Beitrag für diese Welt zu leisten. Oft genug holt mich der Schlendrian ein.

 

Aber es gibt auch Hoffnung. 

Menschen die uns durch ihr Leben inspirieren – die Umdenken, Querdenken und Hinterfragen.

Genau dies ist erforderlich! 

Hören wir hin und schauen wir uns doch etwas ab!

Wie beispielsweise eine Rückbesinnung auf Werte, welche nicht mit Moneten aufzuwiegen sind. 

Schenken wir mehr Achtsamkeit – allen Lebewesen, dem Planeten und natürlich uns selbst.

Richten wir unser Augenmerk auf Familie, Zusammenhalt und echte Freunde  – denn das sind die wirklichen Reichtümer in unserem Leben! Dafür sollten wir DANKBAR sein.

Das möchte ich 2020 noch besser wahrnehmen und leben!

Auch auf die Gefahr hin, dass sich dadurch noch ein paar Sorgenfalten mehr auf meiner Stirn verewigen, werde ich wohl trotzdem weiterhin der grüblerischen Fraktion angehören. 

Zum Ausgleich haben sich aber ebenso eine Menge Lachfalten um meine Augen angesiedelt, die ich nicht missen möchte. 

Ich hoffe es kommen noch viele im neuen Jahr dazu… 😉

In diesem Sinne wünsche ich ein wundervolles 2020 und passt gut auf EUCH auf!

 

Mehr gibt es in meinem Buch: „Mann, bist du gut, Frau!“.

Zu bestellen um € 19,90 unter: marlies@herbsthofer.com   🙂

 

2 Gedanken zu „2020 – Boah, was für eine Zahl!

  1. Du hast vollkommen Recht Marlies.
    Zum Glück haben wir alle für alles in unserem Leben selbst zu 100% die Verantwortung.
    Ich finde deine Beiträge wirklich toll.
    Du bist ein wenig der kleine Engel der auf meiner rechten Schulter sitzt und mich daran erinnert, dass ab und zu ein wenig Nachdenken nicht schadet.
    Auch wenn der Teufel auf meiner linken Schulter oft die Oberhand gewinnt.
    Danke dafür.

    1. Danke, lieber Bernhard.
      Ja, ja der kleine Teufel ist manchmal sehr verlockend ;-)…
      Wenn man die eigenen Handlungen hinterfragt und auch sich selbst öfter unter die Lupe nimmt, dann ist das schon ganz viel.
      Wir sind alle Menschen und perfekt gibt es sowieso nicht, aber wir dürfen lernen…
      Ich wünsche Dir ein grandioses 2020 und mögen all Deine Pläne und Wünsche in Erfüllung gehen…aber Du machst das sicher 🙂

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